über Me-Schulze
Seit Jahrhunderten bereitete es den Mitbürgern, kommunikationsmäßig gesehen, meist Mühe (und Verdruß) wenn bei der gemeinsamen Feldarbeit, beim Klönen vor der Haustür oder im Wirtshaus Rätselraten darüber aufkam, welcher der vielen Schulzen seine Tochter mit wem zu verheiraten gedachte, welcher die prächtigsten Runkelrüben am billigsten auf dem Markte verkaufte oder bei wem der sprungfreudigste Eber für die eigene trächtige Sau am liebestollsten zu grunzen verstand. Man griff, um Irritationen auszuräumen und den stets wachsenden Schulzen-Bestand trefflich auseinanderhalten zu können, zu einer altbewährten List: Jeder der so geheißenen Mitbürger bekam seinen arttypischen Beinamen, der dem eigentlichen Familiennamen vorangestellt und nicht selten auf die Nachkommen weitervererbt wurde. Und schon hatte beim überaus korrekten Altmärker-Schlag mit seinem Hang zum Pedantischen auch in dieser Beziehung alles seine gewohnte Ordnung. Willy Me-Schulze schmunzelte, als die Volksstimme ihn nach dem Hintergrund seines so erweiterten Familiennamens befragt. Er macht deutlich, daß der Zusatz nichts mit "Mähen" oder dem "Mäh-mäh" der Ziegen zu tun habe, sondern den Namen seiner Großmutter und Urgroßmutter "Mewes" entlehnt wurde.
Aus: Die kuriosesten Scherznamen von 44 Klötzer Schulzes. Zeitungsartikel von Manfred Krüger in der "Volkstimme" vom 12. November 1992
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über Schulze
Laut Deutschem Namenslexikon bedeutet Schulze: mittelhochdeutsch schultheiße, Vorsteher der Dorfgemeinde, der die Abgaben der Dorfsassen an den Grundherrn einzu"heischen" hatte.
Im Großen Buch der Familiennamen finden wir neben Schulze u.a.: Schultheiß, Schultheis(s), Schultheß, Schul(t)z, Schul(t)ze, Schol(t)z, Schol(t)ze,
nd. Scholtes, Schultes, Schulteß, Schuldes, Schul(d)t, Schulte, patro. Schulten, Scholt(e), slaw. Schulzki, 1180 Schulthetus, 1249 Sculte, 1259 Schultheiß, 1300 Schulcz, 1368 Schultesse, 1371 Scolcz, 1392 Scholteis. Noch im 16. Jahrhundert findet sich die lateinische Form: Scultetus |
